Heute haben wir unser Basecamp1 in Bad Schandau verlassen.
Die Etappe sollte am Bahnhof Schöna starten, aber es kam dann anders. Wir starten in Cunnersdorf.
Zuerst folgen wir einem Radweg und zwischenzeitlich einem parallelen Forstweg bis zum Biwakplatz Taubenteich.
Biwakplatz Taubenteich
Ein toller Übernachtungsplatz mit Bänken, Lagerfeuerschalr, Bänke mit Dach und Schlafboxen. Bezahlt wird der Platz über vorher erworbene Tickets.
Dann sind wir auf dem Grenzpfad zu Tschechien und Treffen immer mal den Forststeig.
Fast wie in Neuseeland
Zwischenzeitlich fühle ich mich sehr stark an Neuseeland erinnert
Der Grenzweg ist wunderschön und ein 20 cm breiter Grenzbach begleitet den Weg.
Grenzweg
Es gibt immer wieder Wanderwege wo die Markierung nicht eindeutig ist. Bei einem Grenzweg kann man sich auf die kontinuierliche und stabile Markierung verlassen.👍
Grenzfluß XXXS
Bis zum Zollhaus bei Rosenthal geht es heute da wir noch fürs WE einkaufen müssen und unser 2. Basecamp beziehen.
Also sind es heute nur 14 km weiter Richtung Westen.
Wir starten in Bad Schandau und fahren mit der 125 Jahre alten Kirnitzschstraßenbahn. Ein altes Schätzchen, das uns im gemütlichen Tempo entlang der Kirnitzsch und tollen Felsformationen zum Startpunkt Beuthenfall bringt.
Nun geht es entlang der Kirnitzsch über einen schmalen, wurzeligen Pfad der Teil des Flößersteigs ist. Die ersten km gefallen uns sehr gut – aber dann ist der Weg verschwunden und somit bleiben wir auf der Lausitzer Schlange.
Diese führt uns langsam und stetig aber auch mit steilen Passagen hinauf zur Hohen Liebe.
Gipfel Hohe Liebe (401 M)
Danach geht es über einen gut begehbaren aber eigentlich gesperrten Weg über Ostrau zur Baude am historischen Personenaufzug (1904 gebaut und immer noch funktionstüchtig)
Historischer Aufzug – Ausblick oberhalb der Elbe
Nachdem wir unten angekommen sind besuchen wir noch die Mündung der Kirnitzsch und es geht weiter zum Fähranleger.
Ein kleines Boot bringt uns nach Krippen auf die andere Seite der Elbe.
Von dieser Seite gibt es auch wieder schöne Aussichten auf die Felswände.
Felsformationen direkt an der Elbe
Nun geht es über den Elberadweg weiter bis Schöna – kein wirklich Richtiger Ort, aber der letzte Bahnstopp vor der Tschechischen Grenze.
Es geht mit dem Zug zurück nach Bad Schandau und nochmals mit einem Boot auf die andere Seite der Elbe.
Wir starten in Hinterhermsdorf und erleben auf unserem Weg ein Rausch mit Felsformationen.
Felsformationen ohne Ende
Es geht über wunderschöne Pfade und einer heißt „Treppengrund“ und der Name ist Programm.
Treppengrund im Nationalpark
Hunderte Stufen geht es nach oben und danach direkt wieder runter. Ohne diese Stufen würde es nach ein paar Regengüssen wahrscheinlich kein begehbarer Weg mehr existieren.
Unten angekommen gibt es die riesiggroße Hinckel Höhle zu bestaunen. Eine riesig großer Hohlraum unter dem Gesteinsmassiv.
Hinckel Höhle
Nun gibt es wegtechnisch etwas Erholung und diese können wir am Zeughaus mit Kaffee und Kuchen noch steigern.
Altes Zeughaus
Langsam kommen wir über einen flachen Waldweg wieder in Bewegung – biegen zwei mal ab und der nächste Anstieg über Treppen wartet auf uns. Um uns herum sind jetzt überall ungewöhnliche Gesteinsformationen zu entdecken.
Es gibt ausgespült, löchrige Sandsteinfelsen, senkrechte Steilwände die aus der Ferne betrachtet glatt geschliffen aussehen und alle haben auch eigene Namen bekommen😀
Auf halber Höhe verläuft der abwechslungsreiche Wanderweg. Wir gehen durch gesunden Buchenwald, stolpern wieder in große Fichtenfreiflächen, bei denen inzwischen gut zu erkennen ist das neue Bäume nachwachsen.
Plötzlich ist unser Weg gesperrt – aber es gibt keine Alternative – also folgen wir etwas unsicher diesem Weg. Er ist etwas zugewachsen aber ansonsten sehr gut begehbar und wunderschön.
Am Ende des Weges treffen wir auf Wanderer, quatschen ein bisschen und laufen anschließend den „falschen“ Weg. Wir erkennen den Fehler und pausieren auf einer Bank, um weiter zu planen.
Eine Familie aus der Lüneburger Heide ist hier auch unterwegs. Es ergibt sich ein schönes, längeres Gespräch. Am Ende unserer Pause schauen wir auf die Uhr und entscheiden uns, den direkten Weg zum Endpunkt der heutigen Etappe zu nehmen.
Nachdem wir gestern noch einen Ausflug zur Bastei, der wohl spektakulärsten und bekanntesten Gesteinsformation der Sächsischen Schweiz, gemacht haben ging es heute endlich weiter mit unserer Deutschlandumrundung.
Basteibrücke
Wir folgen einem Wegabschnit der Lausitzer Schlange – ein Interessanter Name für einen Wanderweg👍
Wir starten in Saupsdorf mit einem Aufstieg zum Wachberg.
Am dortigen Spielplatz ist eine kleine Spielstadt für die Kinder aufgebaut, es gibt ein Ausflugslokal, das aber erst Morgen auf hat und einen wunderschönen Blick in die Landschaft. Weiter geht es dann über abwechslungsreiche Wege zum Weifberg mit einem 34 m hohen Turm, den wir natürlich bestiegen haben.
Weifbergturm
Unten hatten wir dann noch eine wunderschöne Begegnung mit einer Familie. Es ist immer wieder großartig festzustellen, daß es überall tolle, offene Menschen gibt👍
Wir ziehen dann aber weiter. Zuerst geht es in die Kernzone des Nationalparks Sächsische Schweiz. Wir folgen einem Pfad der sich als Hindernisparcour zeigt. Wir krichen unter Bäume her, steigen drüber, balancieren auf riesen Stämmen und dann wieder von vorne 🤣
Am Ende des Weges kommen wir zur Kirnitzsch – zuerst sehen wir den Fluß, dann ein Verkaufsstand für Bootsfahrten auf der Kirnitzsch und darauf folgen Sitzgelegenheiten und ein kleines Hexenhaus mit Essen und Getränke. Rechts und Links des Fußes hohe Gesteinsfelsen – spektakulär👍
Rindenhütte an der Kirnitzsch
Wir entscheiden uns gegen die Bootsfahrt, sprechen länger mit dem Besitzer und nach Kaffee und Kuchen ziehen wir oberhalb des Fußes durch abwechslungsreiche Gesteinsformationen.
Entlang der Kirnitzsch
Nun folgt zuerst ein Aufstieg über ganz viele Stufen und ein Weg der Erholung. Wir wähnen uns schon fast am Ziel der Etappe – aber jetzt zeigt der Weg das er uns noch mehr bieten will.
Es geht rauf, rauf, rauf über Steine, Wurzeln und Stufen immer nah an dem riesigen Felsblöcken hoch Richtung Königspalast.
Oben angekommen gibt es noch mal einen herrlichen Ausblick.
Ausblick Grünstelle
Nach 18 km erreichen wir, vom Weg sehr beeindruckt, unser Etappenziel.
Da die Anreise nach Sebnitz doch recht weit ist gönnen wir uns in Gotha einen Zwischenstop.
Rathaus Gotha
Ein schönes kleines Städtchen in Thüringen mit dem Schloß Friedenstein, einer schnuckelig Innenstadt und der Möglichkeit im alten Kloster zu übernachten.
Heute konnten wir auf der Schlußetappe der Goldsteigalternativroute direkt von unserer Ferienwohnung starten.
BonnGiorno mit Goldsteig Adventure Sign
Wir kommen an die Ameiskapelle – diese gibt es in klein aus Holz und in etwas größer aus Stein.
Ameiskapelle – innen
Wir kommen an die Sagwasser die wir überqueren und danach folgt wieder ein Plankenweg. Sehr schön !
Aus der Ferne sehen wir Schönbrunn am Lusen – ein Dorf das direkt auf den Hügel gebaut ist.
Manchmal ist die Beschilderung heute nicht vorhanden, so daß wir auf den elektronische Track schauen, der uns an manche ungewöhnliche Stellen führt 😀
In Mauth treffen wir wieder auf die reguläre Route des Goldsteigs.
Hier gibt’s das Abschiedsfoto vom Nationalpark, den wir auf der Alternativroute immer mal am Rande durchwandert sind.
Nationalpark Bayerischer Wald
In den letzten Tagen sind wir von Furth im Wald über den Großen Arber hier her gewandert und haben heute die letzten 15 km dieser Reise gemacht. Wann es hier weitergeht ist noch unklar-aber wir werden natürlich berichten.
Los geht’s in Spiegelau mit einer perfekten Umwegbeschilderung in den Nationalpark Bayerischer Wald. Wir zögern etwas, aber entscheiden uns dann doch den Waldlehrpfad mit tollen Wegen und einer etwas längeren Stecke zu gehen. Das hat sich wirklich gelohnt!
Wir queren die Große Ohe und das Wasser in diesem Fluss leuchtet so sehr, das es verständlich ist, das hier auch Gold gesucht/gewaschen wird.
Die Große Ohe
Dann folgen wir dem Weg bis Riedhütte. Dort gibt es ein geöffnetes Café und wir machen mit Kaffee und Kuchen unsere obligatorische Pause. Mangels Alternativen kann sich die Bedienung ein sehr stoffeliges Verhalten erlauben, aber damit konnte er uns dennoch nicht verjagen.
Wir verlassen den Ort und erreichen einen Wegabschnitt der uns die Sprache verschägt. Auch hier fließt die Große Ohe durch ein phantastisches Moorgebiet, Singletrails und Plankenwege.
Wir genießen diesen wunderschönen Pfad – der Weg und die Landschaft ist der Hammer.
Große Filz und Klosterfilz
Am Ende des Bohlenwegen brauchen wir erst mal eine Pause und kommen mit einem sehr nettem deutsch-niederländischem Pärchen ins Gespräch.
Wir beobachten auch 2 Radfahrer die den Plankenweg für ihre Tour nutzen – wir sind etwas sprachlos darüber, aber sie müssen sich sehr ordentlich benommen haben wie das Pärchen zu berichten weiß.
Weiter geht es durch schönen Wald, leider verschwinden immer mal wieder die Wegzeichen, so daß wir unseren elektronischen Master hinzunehmen müssen.
Die Landschaft mit den blühenden Wiesen, den Hügeln und Bergen, dem satten Grün und dazu der blau-weiße Himmel – herrlich
Idylle pur
Nun geht es wieder für die letzten km des Tages in den Nationalpark.
Nach 16 km schließen wir diese außergewöhnlich schöne Etappe bzw. den Traumpfad ab.
Das Höhenprofil der Alternativroute sieht auf der Hompage etwas dramatisch aus, daß die 60 km zusammengequetscht wurden -also befürchten wir schlimmes.
Aber zuerst geht es von Flanitz nach Frauenau über schöne Pfade, etwas hoch und runter zum eingrooven. Wir folgen auch dem Flüßchen Flanitz ( ein Nebenfluß vom Kleinen Regen) und erreichen Frauenau.
Das Glashandwerk in dieser Region begleitet uns schon die ganze Zeit mit interessanter kleiner und großer Glaskunst.
Nun startet der Aufsteig – es geht über eine Straße steil nach oben – das ist auch gefühlt das anstrengende Stück – es geht hoch bis zur Reifbergkapelle (1854 als Holzkapelle erbaut, 1978 wieder aufgebaut)
Reifbergkapelle
Nun geht es auf und ab durch schöne Landschaft und Wald. Nach der Hütte Spanholzplatz beginnt dann der zweite Teil des Aufstiegs zum Wagensonnriegel (959 m)
Dieser Pfad ist auch etwas steil aber wunderschön zu gehen. Diese schmalen felsigen und verwurzelten Wege machen Spaß und wir erreichen den Gipfel.
Gipfelkreuz Wagensonnriegel
Den ganzen Tag fehlen uns immer mal wieder die gewohnten Goldsteigmarkierungen. Beim Abstieg fehlen diese komplett was dazu führt das wir auf falschen Wegen unterwegs sind. Naja, mit gutem elektronische Kartenmaterial finden wir eine Alternative zur Alternative und erreichen Klingenbrunn.
Im einzigen Hotel des Ortes will man keine Gäste „von außen“ bedienen – dann eben nicht – dann gehen wir halt zum Fußballstadion. Von dort hören wir schon längen Applaus, Trommeln und Anfeuerung.
Wir erreichen den Ort des Spektakels, bekommen Kaffee und Kuchen und erleben die letzten Minuten des Spiels. Die Klingbrunner gewinnen nicht nur das Spiel – sie werden sogar Meister ihrer Liga. Platzsturm, Bengalos, lauter Jubel etc. Alles was bei großen Meisterschaften bekannt ist findet hier im kleineren Rahmen auch statt – Super und Herzlichen Glückwunsch.
Nationalpark Bayerischer Wald
Nun geht es zum ersten Mal in den Nationalpark Bayerischer Wald den wir bis zum heutigen Zielort Spiegelau auch nicht mehr verlassen.
Tolle 21 km mit Gipfelsturm, Meisterschaft und Sonnenschein waren perfekt.
Wir starten am Großen Arbersee und sitzen erst einmal in der Hütte den großen Regen aus. Die Wettervorhersage meinte das es ab 10:00 Uhr trocken sein soll – aber die Meteorologen lagen mit der Vorhersage völlig daneben. Ein Kaffee später starten wir – Regenponchos drüber – noch ein optimistisches Startfoto und es geht bergab.
Start am Großen Arbersee
Es geht fast 350 m nach unten und der Regen wird gefühlt wärmer. Entlang des Weges rauscht der Geigenbach gut gefüllt nach unten.
In Seebachschleife am Großen Regen verlassen wir den offiziellen Goldsteig. Der Weg durch den Nationalpark ist für uns mit Hund nicht organisierbar. Auch ohne Hund sicherlich eine Herausforderung….
Entlang des rauschenden Flusses über schmale Wurzelpfade mal ganz nah am Wasser mal etwas oberhalb – einfach herrlich zu gehen.
In Regenhütte sehen wir auf der anderen Seite tolle Pausenbänke aber auch an der Brücke gäbe es eine Option – aber nicht nur die Bänke sind nass es kommt der nächste große Regen von oben. Schnell huschen wir ins 49gradnord Hüttendorf und sitzen den Regen bei warmen Apfelstrudel aus – mal wieder unverschämtes Glück gehabt 😀
Großer Regen
Nach der Pause ist es trocken wir können die Ponchos wegpacken. Dann genießen wir bis kurz vor Zwiesel einen wunderschönen, abwechslungsreichen und manchmal glitschigen Weg.
In Zwiesel führt uns der Weg am Rande des Ortes lang und wir vergessen mal wieder uns einen Stempel für unseren Stempelpass zu besorgen – egal.
Wir verlassen Zwiesel und folgen nun dem Kleinen Regen. Großer und Kleiner Regen vereinen sich in Zwiesel zum Schwarzen Regen.
Über gedachte Wiesenwege – es ist etwas unklar wo der Weg sein könnte – geht es weiter und bald auch noch mal nach oben.
In Griesbach treffen wir zwei Anwohner die nach einem kurzen Gespräch mit uns ganz froh sind einfach auf der Bank zu sitzen. Neben einem kleinem Feuerwehrhaus gibt es noch eine kleine Kapelle.
Marienkapelle Griesbach
Das Wetter ist inzwischen wunderbar und wir genießen hier das wunderschöne Panorama mit grünen Wiesen und vielen bewaldeten Hügeln und Bergen .
Nach 22 km erreichen wir nach einer großartigen Etappe Flanitz.